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vorsteherschaft
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Dr. Claude Lambert

Zunftmeister

Der Zunftmeister leitet die Zunft in ihrer ganzen Tätigkeit und vertritt sie nach aussen.

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Filippo
Lindt

Statthalter

Der Statthalter ist der Stellvertreter des Zunftmeisters. Zusätzlich führt er an Martini die Aufnahmen durch.

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Johannes
Meier

1. Zunftschreiber

Der 1. Zunftschreiber besorgt den schriftlichen Verkehr und verwaltet das Archiv.

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Oliver
Berger

2. Zunftschreiber

Der 2. Zunftschreiber verfasst die Protokolle über die Zunftanlässe und die Vorsteher-schaftssitzungen.

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Patrik

Faerber

Delegierter ZZZ

Das Zentralkomitee der Zünfte Zürichs (ZZZ) ist die Dachorganisation sämtlicher Zünfte. Der Delegierte ZZZ vertritt die Zunft zur Schiff-leuten in diesem Komitee.

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Stefan
Waser

Stubenmeister

Der Stubenmeister trifft die nötigen Vorkehrungen für alle Anlässe.

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Tomas Prenosil

Zeugwart

Der Zeugwart ist für die Pflege und Aufbewahrung des Zunftmaterials verantwortlich.

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Dr. Felix
Brunner

Rodelführer

Der Rodel ist das Verzeichnis der Zünfter. Der Rodelführer ist für die Aktualität des Rodels verantwortlich.

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Dr. Alessandro Celli

Zunftpfleger

Der Zunftpfleger besorgt das Rechnungswesen der Zunft.

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Oliver 
Winkler

Beisitzer

Traditionsgemäss organisiert der Beisitzer den alljährlich stattfindenden Zunftausflug und den Vorsteherschaftsausflug.

GESCHICHTE DER ZUNFT ZUR SCHIFFLEUTEN

 

Am 16. Juli 1336 wurden in der seit 1218 freien Reichsstadt Zürich die Zünfte im Ersten Geschworenen Brief in den Verfassungsrang erhoben. Vorher waren sie unter Strafandrohung verboten. Die Fischer und Schiffer bildeten eine gemeinsame Zunft mit den Karrern (Fuhrleute), Seilern und Tregeln (Träger, Dienstmänner und Boten). So wurden Handwerker mit verwandter Ausrichtung im Lebensmittel- und Transportsektor zusammengefasst, ergänzt durch die Zulieferbetriebe der Seiler. Ihnen oblag die Fischerei sowie der Personen- und Warenverkehr auf dem See und auf der Limmat. Sie bedienten demnach einen wichtigen Abschnitt der Routen über Splügen und Gotthard. Dazu kam, noch lange über die Reformation hinaus, die einträgliche Beförderung von Pilgern, vor allem nach Einsiedeln. Zeitweise trennten sich die Schiffleute von den Fischern. Erst 1498 tagten sie wieder in einer gemeinsamen Stube.

 

Bereits 1336 bestanden die Eynunge der Vischer in dem nideren Wasser (Limmat) und die Eynunge der Vischer in dem oberen Wasser (See). Sie bildeten dann mit den Obgenannten eine Zunft.

 

1447 erhielt die Zunft von Friedrich III. das Privileg, über Limmat, Aare und den Rhein Personen und Waren bis zur Mündung in die Nordsee ohne Zölle und Abgaben zu befördern. Die Limmat wurde zu diesem Zweck zur Reichs-Strasse erklärt, damit der Vischer Stras geöffnet werde.

 

Schon der Wegfall vieler Fastentage nach der Reformation, vor allem aber später die Konkurrenz durch die Eisenbahn schränkten die Berufsmöglichkeiten von Fischern und Schiffleuten erheblich ein. So kamen vermehrt branchenfremde Bürger in die Zunft, die sich von hier aus Chancen auf eine politische Laufbahn versprachen.

 

Die staatsrechtlichen und politischen Umwälzungen nach dem Einmarsch der Franzosen im Jahre 1798 brachten zwar die Abschaffung der alten Ordnung. Sie bedeuteten indessen nicht das Ende der Zunft als gesellschaftliche, traditionsbewusste Vereinigung.

DIE ZUNFT HEUTE

Unsere Zunft hält die alten Traditionen aufrecht, indem sich ihre Aktivitäten über das Zunftjahr verteilt am Wasser und seinen Produkten orientieren. Entsprechend der schwindenden Bedeutung von Fischerei und Wasser-transport als Wirtschaftsfaktoren finden sich bei uns heute kaum noch Berufsleute einschlägiger Ausrichtung. In der Freizeit hingegen werden Wassersportarten wie Rudern, Segeln, Windsurfen und Tauchen rege gepflegt. Alljährlich findet im Mai ein Schiffleuten-Törn im Mittelmeer statt, der neben der Hebung nautischer Kenntnisse vorab der Pflege der Freund-schaft dient.

 

Unsere Verbundenheit mit der Fischerei zeigt sich neben dem traditionellen Fischessen im Januar besonders auch am Sechseläuten. Im Umzug tragen wir immer zwei kapitale Hechte mit, welche dann am folgenden Mittwochabend bei fröhlichem Mahle von den Zünftern verspiesen werden. Das Hechtmahl bildet nach dem Nachsechseläuten vom Dienstag den endgültigen Schluss unseres Zunftjahres und ist einer der ungezwungensten Anlässe im Kalender.  Obschon wir in unseren Reihen einige aktive Reiter zählen, haben wir keine eigentliche Reitergruppe mehr. Dieser Brauch wurde in den Zwanziger Jahren nach einem schweren Unfall eingestellt.

 

Alle drei Jahre organisiert unsere Zunft zusammen mit dem Limmat Club Zürich im Geviert vor dem Storchen ein Schifferstechen. Diese Art von Turnieren zu Wasser wurde im Mittelalter in ganz Europa auf Flüssen, Seen und in Meerhäfen durchgeführt, oft in voller Rüstung und mit blanken Waffen. Die heutige Form der Austragung ist rein sportlich-folkloristischer Natur, wobei Zünfte und Constaffel je einen kostümierten Stecher stellen dürfen. Am Ende eines Ausscheidungsverfahrens nach dem Cup-System bleibt ein stolzer Sieger übrig. Dieser spektakuläre Anlass zwischen der Münster- und Rathausbrücke wird regelmässig von einem bestgelaunten Publikum verfolgt. Schifferstechen gibt es in ähnlicher Form wie bei uns heute noch verbreitet in Frankreich und seltener in Deutschland.

 

Alle zehn Jahre veranstalten wir eine Fahrt in Langschiffen nach Strassburg. Mitorganisatoren sind im Turnus der Limmat Club Zürich, die Schützen-gesellschaft der Stadt Zürich, die Gesellschaft der Bogenschützen und die Stadtmusik Zürich. Die Fahrt gilt der Erinnerung an die Hirsebreifahrt vom 20. Juni 1576, als die Zürcher Schützen in Strassburg ein grosses Freischiessen besuchten. Um zu betonen, dass sie auch in den Wirren der Burgunderkriege zuverlässige und einsatzfähige Verbündete waren, legten sie die Strecke in einem Tag zurück. Zum Beweis brachten sie einen Topf voll Hirsebrei mit, welcher bei der Ankunft noch so heiss war, dass sich die Strassburger beim Essen die Lefzen verbrenneten. Heutzutage dauert die Fahrt wegen der vielen Wehre, Staumauern und Schleusen wesentlich länger. Die dadurch entstehenden Pausen werden fleissig genutzt, um mit den Anrainern teilweise seit Jahrzehnten bestehende Kontakte zu pflegen. Die feierliche Einfahrt auf der Ill in Strassburg  ist ein Volksfest mit grosser Beteiligung von Behörden, Gesellschaften und Bevölkerung. Ein Umzug und anschliessende Bankette beschliessen den Ankunftstag. Am Sonntag runden ein Schiessen und ein Schifferstechen dieses anstrengende, aber unvergessliche Unternehmen ab.

 

Wir Schiffleute treffen uns neben den Hauptanlässen Sechseläuten, Martini-mahl und Fischessen monatlich zum Bott, einem Abendessen mit anschliessendem Vortrag. Im März beendet das Hauptbott, die Generalver-sammlung, diesen Turnus. Im Frühsommer findet ein Ausflug mit Frauen, Kindern und Partnerinnen statt. Seit dem Jahr 2000 halten wir unsere Aktivitäten in einer zunfteigenen Zeitung, der Ankerchette fest. Sie erscheint jährlich zu Martini und soll, als Gegenstück  zu den formellen Protokollen, unser Zunftleben aus der Sicht der Teilnehmer für die Teilnehmer in Erinnerung halten. Damit schaffen wir zusätzlich eine Verbindung zu Daheim-gebliebenen und Zünfterswitwen, aber auch über den Kreis der Schiffleute hinaus zu befreundeten Zünften und Gesellschaften.

 

Unsere Satzungen erwähnen auch eine Art Jungzünfter, Stubengesellen genannt. Es sind dies in der Regel Zünfterssöhne, welche ab dem 16. Lebensjahr Mitglieder der Zunft werden können, wenn auch nur mit beschränkten Rechten. Sie entwickeln ihre eigenen Aktivitäten, Darbietungen an Zunftanlässen und helfen dem Stubenmeister beim Dekorieren und Aufräumen der Stube. Aus dieser gemeinsamen Stubengesellenzeit entstehen immer wieder lebens-lange Freundschaften. Die Vielfalt dieser regelmässig wiederkehrenden Anlässe erhebt unsere Zunft vom reinen Verein zu einer echten Lebens-verbindung.

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